Die Sippe der Bachs

Über viele Generationen hinweg prägte das weitverzweigte Bach-Geschlecht das musikalische Leben Mitteldeutschlands, besonders in Thüringen. Aus ihm gingen Spielleute und Stadtpfeifer ebenso hervor wie Organisten und Kantoren, Hofmusiker, Kapellmeister und Musikdirektoren.

Johann Sebastian Bach (1685-1750) war nur einer von ihnen, wenngleich auch die wohl überragendste Gestalt. Doch vor, neben und auch nach ihm hat es noch eine ganze Reihe namhafter und bekannter Musiker gegeben; zu ihnen zählt auch Johann Michael Bach (1745-1820).

Johann Michael gehört zu den wenigen Mitgliedern der Bach-Familie, deren Leben sich nicht ausschließlich im geographisch engräumigen Thüringen abspielte: Er hielt sich „daheim im Vaterlande, bald auch in England und selbst auf dem fernen Hoffnungs-Kap […] ebenso auf wie in entlegenen Gegenden Teutschlands und in der Schweiz“ (Auszug aus dem Nachruf in der Allgemeinen Zeitung Elberfeld vom 15. Juni 1820). Und überall war er als Musiker tätig – auch bei uns in Tann.

Eine direkte verwandtschaftliche Verbindung zu Johann Sebastian Bach kann weder ausgeschlossen noch bewiesen werden. Verbindend ist jedoch die Tatsache, dass sich beim Struther Bach-Stamm, aus dem Johann Michael hervorging, „musikalische Anlagen und Neigungen entwickelt [haben], „die das gewöhnliche Maß weit überstiegen“ (Hugo Lämmerhirt).